Trockenbarf als Alleinfutter - kann das funktionieren? Barfen ist für viele Hunde- und Katzenbesitzer schon lange kein Fremdwort mehr. Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Menschen, die sich an das Barfen nicht herantrauen, weil es auf den ersten Blick kompliziert erscheint. Sie müssen sich hier keine größeren Gedanken machen, denn wenn Sie sich mit der artgerechten Fütterung Ihres Vierbeiners auseinandersetzen, werden Sie schnell feststellen, dass Barfen gar nicht so kompliziert ist. Worauf Sie beim Barfen und insbesondere dem Trockenbarf als Alleinfutter achten müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Was genau ist Barfen?
Bevor Sie hier mehr zum Thema Trockenbarf als Alleinfutter bzw. ob Sie Trockenbarf dauerhaft füttern können erfahren, erstmal eine allgemeine Einleitung zum Barfen. BARF steht für Born Again Raw Feeders, was zu Deutsch bedeutet, der wiedergeborene Rohfütterer oder einfacher ausgedrückt „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Ganz allgemein kann gesagt werden, dass BARF-Futter die gesündeste Form der Ernährung für Hunde und Katzen ist. Erstmals wurde der Begriff BARF in Deutschland in der 1990er Jahren von Swanie Simon in Umlauf gebracht.
Die Grundlage für das Barfen liegt im Beutetierprinzip. Hierbei werden ganze Beutetiere verfüttert. Keine Angst, Sie müssen Ihrem Hund oder Ihrer Katze kein ganzes Beutetier als Futter anbieten. Für eine komplette Mahlzeit müssen Sie lediglich die frischen Komponenten Muskelfleisch, Knochen und Innereien in einer möglichst artgerechten Zusammensetzung zusammenstellen. Ihr Vierbeiner wird so durch die frischen Komponenten des Futters und dem gezielten Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln exakt die Nährstoffe erhalten, die seiner Gesundheit zugutekommen.
Wie muss ich mir Trockenbarf als Alleinfutter vorstellen?
Bei BARF-Futter handelt es sich um eine Kombination aus Trockenfleisch und getrockneten Obst und Gemüse. Sie können das Trockenfleisch in einem eigens auf das Tier abgestimmte Verhältnis mit den Kohlenhydraten aus Obst und Gemüse zusammenstellen oder der Einfachheit halber ein fertig gemischtes Trockenbarf als Alleinfutter kaufen. Hierzu bekommen Sie im Fachhandel oder speziellen BARF-Shops verschiedene Trockenbarf-Mischungen, die je nach Hersteller zwischen 50 bis 80 % Trockenfleisch enthalten. Vor dem Füttern müssen Sie die benötigte Menge Trockenbarf mit etwa der dreifachen Menge an lauwarmem Wasser für ca. 20 Minuten einweichen. Die Bestandteile des BARF-Futter für Hunde und Katzen können so aufquellen und von Ihrem Vierbeiner optimal verdaut werden.
Können Sie Trockenbarf dauerhaft verfüttern?
Trockenbarf hat den Vorteil, dass Sie es ohne Kühlung und ohne zusätzliche Konservierungsstoffe über einen längeren Zeitraum lagern können. Durch den Entzug von Feuchtigkeit liegt der Gehalt an Restfeuchte bei nur noch ca. 7 %. Dies macht sich sowohl im Gewicht wie auch im Volumen des Futters bemerkbar. Sie können das Futter so nicht nur platzsparender aufbewahren, sondern es auch optimal als Barf-Futter im Urlaub verfüttern. Es kann nicht verderben und benötigt zudem wenig Platz im Reisegepäck.
Sie können ohne schlechtes Gewissen Ihrem Hund oder Ihrer Katze Trockenbarf als Alleinfutter anbieten. Sie ernähren damit Ihr Haustier gesund, denn ähnlich wie das frische BARF-Futter bietet das Trockenbarf eine nährstoffreiche Grundlage. Je nach Bedarf können Sie das BARF Komplettmenü für Ihren Liebling mit verschiedenen Ölen oder einer speziellen Vitamin D-Quelle (Dorschlebertran) zu einer ausgewogenen Mahlzeit aufwerten.
Trockenbarf als Alleinfuttermittel für mehr Abwechslung im Napf
Trockenbarf als Alleinfutter eignet sich sehr gut, wenn Sie Ihrem Haustier mehr Abwechslung im Futternapf bieten wollen. Sie können das BARF-Futter nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die speziellen Bedürfnisse des Tieres abstimmen. Gerade Haustiere, die unter einer Allergie leiden oder die ernährungssensibel sind, profitieren von dem BARF-Futter. Sie als Tierhalter bestimmen die Inhaltsstoffe und die Menge für Ihren Hund oder Ihre Katze.
Vorteile von Trockenbarf
- Trockenbarf kann dauerhaft verfüttert werden
- Alle Nährstoffe bleiben vollständig erhalten
- Trockenbarf als Alleinfutter eignet sich für Allergiker und ernährungssensible Tiere
- Im guten Trockenbarf sind keine Füllstoffe und Konservierungsstoffe enthalten
BARF-Futter auf das Tier abstimmen: Vorteile für Ihren Liebling
Bevor Sie mit dem Barfen beginnen müssen Sie an die ernährungsbedingten Unterschiede zwischen Hund und Katze denken. Auch Welpen nehmen hier eine besondere Rolle ein, denn zum einen muss sich das Tier an das neue Futter gewöhnen, wenn es zuvor mit anderem Futter versorgt wurde. Zum anderen benötigen gerade Jungtiere eine andere Zusammensetzung an Vitaminen und Nährstoffen, um prächtig zu gedeihen. BARF-Futter bietet sowohl dem Hund wie der Katze eine Reihe von Vorteilen:
- dank natürlicher Bakterien, Nährstoffe und Vitamine wird das Immunsystem gestärkt
- das Fell wird glänzender und stärker
- Krallen, Sehnen und Muskeln werden stabiler
- gut funktionierende Verdauung mit deutlich weniger Kotabsatz
- perfekte Reinigung der Zähne durch intensiveres Kauen
- Stärkung der Kaumuskulatur
- rohes Fleisch und pflanzliche Bestandteile begünstigen die Flüssigkeitsaufnahme
- Maulgeruch wird vermindert
Fazit: Auf die Qualität kommt es an
Trockenbarf als Alleinfutter zu füttern, ist durchaus möglich. Gutes Trockenbarf enthält weder Füllstoffe noch Konservierungsstoffe. Darüber hinaus eignet sich das Futter wunderbar als Begleiter auf Reisen, da keine Kühlung erforderlich ist. Trotz der trockenen Fütterung muss Ihr Liebling auf keine wichtigen Nährstoffe verzichten. Genau wie das Nassfutter, ist auch das Barg-Trockenfutter für Allergiker und ernährungsempfindliche Vierbeiner geeignet. Wichtig ist allerdings, dass Sie auf die Qualität achten. Nur hochwertige Zutaten sollten im Trockenfutter verarbeitet sein.
Trockenbarf als Alleinfutter FAQ
Selbstverständlich ist es wichtig, dass Sie dem Tier die richtige Menge an Futter verfüttern. Zum einen ist dies abhängig von der aktuellen Lebensphase des Hundes und zum anderen von der Rasse. Als Faustregel gilt:
- Kleine Rassen mit 2 bis 5kg Gewicht: 100 - 200g Nahrung
- Rassen mit 5 bis 10kg Gewicht: 200 - 300g Nahrung
- Rassen mit 20 bis 30kg Gewicht: 400 - 600g Nahrung
- Rassen mit 30 bis 40kg Gewicht: 600 - 800g Nahrung
Ein Barf-Komplettmenü sollte immer den gesamten Nahrungsbedarf Ihres Tieres decken. Im Idealfall sollte ein solches Menü folgende Bestandteile enthalten:
- 60 % Proteine aus Fleisch, Fisch, Milchprodukten
- 20 - 30 % Ballaststoffe aus Flocken, Obst, Gemüse
- 5 % Fette aus pflanzlichen Ölen, Fischöl, Rindertalg
- 5 % Mineralien und Vitamine
Das Trockenbarf gleicht der Rohfütterung, nur dass alle Komponenten getrocknet sind. Sie bestimmen nach Vorlieben die Zusammensetzung. Trockenbarf lässt sich daher durchaus mit dem frischen Barfen oder Fertigbarf vergleichbar.
Wenn Sie das Trockenbarf richtig lagern, können Sie es über Wochen und Monate verwenden. Achten sollten Sie darauf, dass das Futter vor Nässe und Licht geschützt ist. Optimal ist zum Beispiel die Lagerung in einem Küchenschrank oder im Keller.
Durch das Einweichen quellen die einzelnen Komponenten auf und können von Ihrem Liebling optimal verdaut und verwertet werden. Trockenbarf muss stets mit der doppelten bis dreifache Menge an lauwarmem Wasser für mindestens 20 Minuten quellen. Steht kein lauwarmes Wasser zur Verfügung, dann verlängert sich die Quellzeit für das Barf-Futter ein wenig.